Sodbrennen! Was hilft?

Unser kurzer Ratgeber mit Tipps bei Sodbrennen,
denn Sodbrennen ist kein Einzelschicksal!

Nahezu jeder dritte Deutsche leidet in gelegentlichen oder regelmäßigen Abständen unter der schmerzhaften Empfindung vom Oberbauch bis zum Hals. Den Betroffenen ist dabei die Ursache, der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre, durchaus bewusst.

Allerdings sind die meisten ratlos, welche Mittel und Therapien zur Behandlung des Sodbrennens eingesetzt werden können.

Für akute Fälle: Trinken Sie ein Glas warme Milch, mit Wasser verdünnt. Oder essen Sie ein Stück trockenes Brot.

Stellen Sie die Ursachen ab

Die Ursachen von Sodbrennen können sehr unterschiedlich sein, von harmloser Völlerei bis zu Speiseröhrenkrebs. Nehmen Sie nicht gleich das Schlimmste an. Falls Sie Sodbrennen vor allem Sonntags bekommen, nach einem deftigen Braten mit anschließendem Schnaps, gefolgt von Kaffee und Kuchen. Dann dürfte der Grund klar sein.

Jetzt geht es ans Eingemachte. Wenn Sie Ihr Sodbrennen langfristig los werden möchten, dann müssen Sie Ihren Lebenstil ändern. Hier die wichtigsten Tipps:

  • Hören Sie mit dem Rauchen auf
  • Kleine Mahlzeiten, mehrmals am Tag
  • Leichtes Essen, also keine fetten oder zuckerhaltigen Lebensmittel
  • Essen Sie nicht kurz vor dem Schlafengehen
  • Nehmen Sie ab
  • Reduzieren Sie Ihren Stress

Helfen Ihnen Hausmittel?

Hausmittel Kamillentee
bewährtes Hausmittel Kamillentee

Mehrere Studien haben ergeben, dass gelegentliches Kaugummikauen eine positive Wirkung bei Sodbrennen annehmen könnte. So soll es zu einer Erhöhung des Speichelflusses führen, die wiederum einen Rückfluss der Säure in den Magen bewirkt.

Einige Patienten trinken Kamillentee als ein rezeptfreies Hausmittel zur Verminderung der Beschwerden. Die Heilpflanze soll eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Magen entfalten und so einer Übersäuerung des Magens entgegenwirken.

Schließlich werden zunehmend auch homöopathische Mittel zur Behandlung des Sodbrennens eingesetzt. Hierbei werden zahlreiche Behandlungsmethoden angeboten, wie zum Beispiel Nux vomica D6 (Brechnuss, Giftpflanze enthält Strychnin und Brucin) oder Acidum sulfuricum D6. Ob diese Mittel jedoch eine tatsächliche Linderung erzielen können, ist stark umstritten. Viele Produkte beschränken sich nämlich auf eine Verminderung von Müdigkeit und Alltagsstress.

Tritt Ihr Sodbrennen öfter auf? Dann gehen Sie unbedingt zum Arzt

Bei einer bestehenden Beschwerde wird der Arzt zunächst eine grundlegende Untersuchung des Sodbrennens vornehmen. Hierbei wird er auch auf die möglichen Ursachen eingehen, wie zum Beispiel Übergewicht, Rauchen oder Alkohol.

Mediziner unterscheiden 6 Ursachen von Sodbrennen:

  1. Refluxkrankheit
  2. Speiseröhrenentzündung
  3. Zwerchfellbruch
  4. Speiseröhrenkrebs
  5. Magenleiden
  6. Medikamente

Bei einer schwachen Ausprägung verzichtet der Arzt dabei in der Regel auf eine medikamentöse Therapie. Stattdessen wird er den Patienten über die Ursache und den Verlauf seiner Erkrankung informieren.

Der Patient soll sich anschließend im Alltag darum bemühen, die auslösenden Faktoren zu meiden. Neben den typischen Risikofaktoren, wie Alkohol und Tabak, verzichtet der Patient zusätzlich auf den Verzehr von fettreichen Speisen.

Auch wird empfohlen, mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen keine weitere Nahrung mehr aufzunehmen. Dies kann sonst nämlich eine Stimulation der Magensäure-Produktion bewirken. Des Weiteren wird der Rückfluss der Magensäure durch eine liegende Position begünstigt.

Medikamente bei Sodbrennen

Bei anhaltenden und schweren Beschwerden muss unter Umständen eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden. Hierbei stehen mehrere Behandlungsmethoden zur Auswahl, deren Einsatz sich in erster Linie nach der vorliegenden Symptomatik orientiert.

  • Antazidum
  • Histamin-H2-Rezeptorblockern
Antazidum Talcid Kautabletten
Antazidum Beispiel Talcid

Bei einem akuten Vorfall, dem keine langfristige Beschwerde zugrunde liegt, wird das Arzneimittel Antazidum eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein intensiv und schnell wirkendes Medikament, welches zu einer Neutralisierung der zurückgeflossenen Magensäure führt. Als Dauertherapie wird ein Antazidum jedoch nicht empfohlen, da eine Überproduktion der Magensäure als Nebenwirkung auftreten kann.

Für eine langfristige Therapie eignet sich stattdessen eine Behandlung mit sogenannten Histamin-H2-Rezeptorblockern. Diese verhindern, dass der Magen über bestimmte Rezeptoren zur Produktion der Magensäure angeregt wird. Durch weitere Arzneistoffe bewirkt die Langzeittherapie des Weiteren, dass die Säureproduktion bereits in den körpereigenen Drüsen erheblich vermindert wird. Diese Therapie hat dabei den Vorteil, dass ein langfristiger Erfolg auch nach dem Absetzen des Medikamentes erzielt werden kann. Des Weiteren ist der Einsatz von Histamin-H2-Rezeptorblockern mit keinen gravierenden Nebenwirkungen verbunden.

Operation, wenn nichts anderes hilft

In besondere schweren Fällen lassen sich mit Medikamenten nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Hier wird dann in der Regel eine Operation notwendig. Auch hier kommen

Je nach Ausprägung und Intensität des Sodbrennens helfen verschiedene Operationsarten. Meistens erfolgen die Eingriffe jedoch im Bereich der Bauchhöhle und werden mithilfe von optischen Instrumenten durchgeführt.

Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Laparoskopie, umgangssprachlich auch Bauchspiegelung genannt. Das Ziel der Operation ist es, die Verbindung der Speiseröhre zum Magen mithilfe einer künstlichen Naht zu verengen. Dadurch soll der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre vermindert werden.